Transformation durch kooperative Entscheidungsfindung: Das SK-Prinzip

Systemisches Konsensieren (SK) war Kernthema des Abschlussimpulses von Elisabeth Handl (1000AND1.solutions), die gekonnt ihre Präsentation über die Bürgerbeteiligung nach dem SK-Prinzip am Modell Munderfing improvisierte, nachdem Christian Kozina (Verein zur Förderung der Aktiv-Demokratie / Verein für nachhaltiges Wirtschaften Gemeinwohl-Ökonomie Steiermark) bereits in seinem Vortrag einiges über SK im Kontext der Bürger*innen-Konvente erzählt hatte. Diese Überschneidung schadete jedoch keinesfalls, da gute Entscheidungen auch eine gute Methodik der Entscheidungsfindung brauchen.

Christian Kozina griff in seinen Vortrag “Aktiv-demokratische Stadt- und Regionalentwicklung” den bekannten Slogan  think global – act local auf. Er plädierte für die Nutzung der Intelligenz der Vielfalt. Er griff ein in Graz aktuell brennendes Thema auf und ließ über Lösungsvorschläge abstimmen, ab wann Graz frei von fossil-betriebenen Fahrzeugen sind. Die TeilnehmerInnen konnten erst Abstimmungsvorschläge einbringen und anschließend mit Widerstandspunkten durch Handzeichen bewerten: 0 = Widerstand, 1 = kleiner Widerstand, 2 = großer Widerstand. Nach dem SK-Prinzip entscheidet man sich für die Lösung, die gesamt den geringsten Widerstand bzw. die so gemessene größtmögliche Akzeptanz hervorrufen. 

Elisabeth Handl erzählt in diesem Zusammenhang vom Beispiel Munderfing, wo SK als Basis-Entscheidungsmethode für das BürgerInnen-Beteiligungsmodell angewendet wird und ergänzte Christian Kozina um andere Facetten der Methode Systemisches Konsensieren. So führt sie aus, dass es verschiedene Prozedere gibt, wie Lösungsvorschläge ausgehend von Problemen bzw. Aufgaben als Entscheidungsgrundlage vorbereitet werden und erläutert weitere Möglichkeiten, wie anhand der Widerstandspunkte abgestimmt und so Handlungsfähigkeit in heterogenen Gruppen gewährleistet werden kann.

Das “Risiko” von SK ist, dass man sich auf etwas Neues einlassen muss, weil wir Mehrheitsbeschlüsse oder aktive Konsense gewohnt seien. Wenn Menschen in Gruppen und Systemen lernen kommunizierten Widerstand als Ressource für Kollaboration, kreative Lösungen zu sehen, wirkt dies positiv in der Kulturentwicklung und der Etablierung von Gemeinsinn aus, wie sie das sieht. Weitere Infos auf http://www.sk-prinzip.eu/.